Welcher Reitlehrer ist der Richtige für mich? Eine Frage, die einem keiner beantworten kann und eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Trotzdem sollte man sich im Vorfeld Gedanken machen, was ich von meinem Reitlehrer erwarte und welche Wünsche ich habe. Ein guter Reitlehrer geht für mich auf Pferd und Reiter ein, fragt nach und spricht Schwachpunkte offen an.

Gleichzeitig zeigt er Wege auf, wie man daran arbeiten kann, gestaltet seinen Unterricht abwechslungsreich, gibt Hausaufgaben auf und lobt auch genügend. Er fordert und fördert Pferd und Reiter, aber überfordert nicht. Gerade in der Kommunikation trennt sich die Spreu vom Weizen. Nicht jeder, der ein sehr guter Reiter ist, kann das gute Reiten auch vermitteln und Abläufe erklären. Nach vielen Reitlehrern und einer leeren Geldbörse war ich damals immer noch nicht schlauer, mein Pferd war nicht locker und losgelassen und Erfolge konnte ich auch kaum welche verzeichnen.

Und ich war motiviert und leistungsbereit. Durch einen Zufall kam ich vor 6 Jahren an meinen heutigen Reitlehrer. Geduldig hat er mir alle Zusammenhänge erklärt. Wir haben erst einmal grundlegend an der Basis gearbeitet, bis „Gas und Bremse“ einwandfrei funktionierten, mein Pferd den Rücken aufwölbte und ich endlich das erste Mal auf ihr richtig bequem aussitzen konnte. Basisarbeit, immer wieder das Schlüsselwort, dass man nicht vergessen sollte. Auch wenn es später einmal an die Lektionen geht, stimmt die Basis, klappen auch die Lektionen. Auch die Arbeit an einem korrekten Sitz ist sehr wichtig, damit Kreuz, Hand und Bein richtig einwirken können.

Nur dann klappt auch die Kommunikation zwischen Pferd und Reiter. Trotzdem finde ich es auch entscheidend, dass die Sympathie zwischen Reitlehrer und Schüler stimmt, man alles fragen kann, aber auch kritische klar benennen kann. Das gilt natürlich für beide Seiten. Wichtig ist, dass ein Reitlehrer nicht nur nach der Uhr geht und abkassiert, sondern dass er mit Leib und Seele dabei ist und sich über die gemeinsamen Erfolge freut und bei kleinen Durststrecken im wieder motivierende und aufbauende Worte findet. An einen Reitlehrer werden in der Regel hohe Anforderungen gestellt, er muss entsprechende Erfolge aufweisen, gut erklären und motivieren können und er muss auch ein guter Pädagoge sein. Und zwar bei allen seinen Schülern und das ist nicht immer ganz so einfach.